GEB zeigt Einsicht bei Schlichtungsgespräch

Die Wogen in der aufgewühlten Schwenninger Schullandschaft scheinen sich allmählich zu glätten: Das Schlichtungsgespräch, das das Regierungspräsidium Freiburg eingeleitet und das vor einigen Tagen stattgefunden hatte, zeigt Früchte.

So stimmte der Gesamtelternbeirat (GEB) dem Antrag der Stadt, den Werkrealschulzweig an der Friedensschule aufzulösen und an den Schulverbund Deutenberg zu verlegen, nun doch zu. Das Schlichtungsverfahren war erforderlich geworden, weil der GEB zum Beschluss des Gemeinderats aus seiner April-Sitzung zur Werkrealschulauflösung sein Veto eingelegt und eine erforderliche Konsensbildung zwischen Schulträger, Landkreis und GEB zunächst unmöglich gemacht hatte.

Doch woher kommt der Meinungswandel des Beirats?
„Drei Schulen warten auf Umbaumaßnahmen, wir möchten nicht, dass sie durch unsere Ablehnung noch länger warten müssen“, sagt der GEB-Vorsitzende Michael Grieshaber im Gespräch mit unserer Zeitung.

Hätte es auch nach dem Schlichtungsgespräch keinen Konsens gegeben, hätte das Thema ans Kultusministerium weitergeben werden müssen: Das sei für den Gesamtelternbeirat keine Option gewesen. „Der GEB möchte in erster Linie Prozesse begleiten und nicht verhindern“, heißt es auch auf der Homepage des Beirats.

Das Schlichtungsgespräch sei durchaus konstruktiv verlaufen und die Involvierten hätten auf Augenhöhe miteinander diskutieren können, so Grieshaber weiter. Nachdem vor rund einem Jahr das Thema regionale Schulentwicklung ins Rollen gebracht wurde, habe sich bereits viel entwickelt. „Die Stadt geht den Sanierungsstau in den Schulen endlich an“, wertet der Vorsitzende als erstes positives Zeichen. Zudem finde neuerdings ein Treffen zwischen allen Involvierten – unter anderem GEB, Schulamt und geschäftsführende Schulleiter – einmal im Quartal und nicht nur einmal im Jahr statt. „Jetzt ist es möglich, Prozesse schon frühzeitig anzustoßen und in mögliche Entscheidungen involviert zu werden“, meint Grieshaber. Auch durch einen zusätzlichen Arbeitskreis sei man nun besser aufgestellt.

Es ist das Wahrnehmungssignal, das die Stadt an den GEB ausgesandt hat und das ihn auch für die Zukunft optimistisch stimmen lässt: Der Beirat sei zuversichtlich, weiterhin eine Dialogbereitschaft von allen Beteiligten zu erfahren. Im Schlichtungsgespräch wurden verschiedene Blickwinkel, aber auch kontroverse Meinungen eröffnet – „damit können wir arbeiten“, so der Vorsitzende. Jetzt gehe es darum, die Beschlüsse zur Umgestaltung der Schullandschaft, die unter anderem auch den Umzug der Hirschbergschule in die Friedensschule beinhaltet, mit Leben zu füllen.

Ausschuss berät heute über Standorte des sonderpädagogischen Bildungszentrums

Die Zukunft der Schulen ist bereits heute Thema im Technischen Ausschuss, morgen im Verwaltungsausschuss: Dabei werden die Stadträte beraten, ob die Schwenninger Janusz-Korczak-Schule sowie die Villinger Bertoldschule – beides sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren – zusammengelegt werden. Alternativ – so sieht es die Vorlage der Verwaltung vor – bleibt die Bertoldschule am Standort in Villingen erhalten und die Janusz-Korczak-Schule zieht in die frei werdende Hirschbergschule.

Auch der Gesamtelternbeirat hat eine eindeutige Meinung dazu. Michael Grieshaber: „Wir sind dafür, dass die beiden Standorte in Villingen und Schwenningen erhalten bleiben.“

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M. Grieshaber

von 2013 bis 2018 im Vorstand des
GEB der städt. Schulen Villingen-Schwenningen

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