Markus Hebsacker, Regionalvorsitzender des Tonkünstlerverbandes, fordert ein Umdenken bei den Ganztagsschulen, um die Musikausbildung zu retten. Die Schulen fordern ihrerseits ein Umdenken bei den Musikschulen.
Das sagt der Musiker:
Wirtschaftliche Probleme sind nicht zu verhehlen. „Wenn ich nur noch Schüler ab 16.30 Uhr aufnehmen kann, kann ich irgendwann keinen Raum mehr finanzieren“, sagt Hebsacker. Und noch etwas stört ihn: Die meisten Schüler seien vom Schulalltag abends schon so platt, nur die motiviertesten würden noch durchhalten. …
Das sagen die Schulen:
400 Meter sind es vom Gymnasium am Romäusring bis zur Musikschule von Markus Hebsacker in der Thomasgasse. Und das sind genau 400 Meter zu viel. „Mit der Anmeldung zur Ganztagsschule erfolgt die Schulpflicht“, sagt Jane Heinichen, Schulleiterin der Golden-Bühl-Schule. …
Sabine Rösner, Leiterin des Schulamtes in Donaueschingen, ist die Diskussion nicht unbekannt. 2014 habe man genau darum eine Vereinbarung geschlossen, deren Ziel es war, Kooperationen zwischen Schulen uns außerschulischen Verbänden zu intensivieren. „Auch der Landesverband der Musikschulen hat die Vereinbarung unterschrieben“, sagt Rösner. Integrieren, sagt sie, wäre die Lösung. Allerdings eine, die man sich leisten können muss. Denn die Angebote an der Ganztagsschule müssen kostenfrei sein. Jeder muss daran teilnehmen können. Dass sich etwas ändern muss, weiß auch Rösner. „Es kann nicht mehr jeder nur für sich arbeiten – Schule, Verein, Musiklehrer.“ Beim Ganztagsgipfel im Mai soll auch das ein Thema sein.
Quelle: Südkurier 14.02.2017