Gesamtelternbeirat verlangt von der Stadt Informationen über Brandschutz-Defizite der Schulen. Stadt benötigt aber noch weitere zehn Jahre, um Brandschutzsanierungen überall durchzuführen. 52 Lehrerstellen im Kreis sind nicht besetzt.
- Vorwürfe an die Stadt: Der GEB-Vorsitzende Michael Grieshaber beklagte in der Sitzung, dass die Stadt dem Wunsch des Elternbeirates nicht nachgekommen sie, Auskunft über die Ergebnisse der durchgeführten Brandverhütungsschauen an den städtischen Schulen zu erteilen. Der GEB fürchtet, dass an den städtischen Schulen in Sachen Brandschutz noch vieles im Argen liegt. In jeder Wohnung seien Rauchmelder Pflicht, aber in vielen Schulen gäbe es gar keine Rauchmelder, sagte Grieshaber mit dem Hinweis, dass es in den letzten vier Jahren sechs Brände an Schulen gegeben hätte.
- Rauchmelder untauglich: Dem widersprach Dieter Kleinhans, der Leiter des städtischen Hochbauamtes, vehement. Vertreter der Stadt hätten den Gesamtelsternbeirat über die aktuelle Situation informiert, erwiderte Kleinhans. 2017 seien 1,4 Millionen Euro in den Brandschutz der örtlichen Schulen geflossen und für 2018 stünden 2,5 Millionen Euro bereit. „In den Schulen muss über ein Brandschutzkonzept gesprochen werden und nicht in einem Aktionismus irgendwelche Rauchmelder installiert werden“, betonte Kleinhans. Man könne maximal 40 Rauchmelder miteinander vernetzten und somit wäre diese Lösung für die Schulen ein ungeeignetes Mittel.
- Sanierungen ohne Ende: „Uns fehlen Ingenieure für die Planungsaufgaben und es gibt kaum ausführende Firmen, weil diese lieber die lukrativeren Aufträge aus der Wirtschaft annehmen“, sagt Kleinhans über den Sanierungsstau an den Schulen. Bis alles gemacht sei, würden noch zehn Jahre benötigt. Auch Stefan Assfalg, der Leiter des städtischen Schulamtes, bezog Stellung zu diesem Thema. „Ursächlich für die Brände sind Brandstiftungen gewesen“, stellte er fest. Das könne auch kein Rauchmelder verhindern. „Wir müssen in die Zukunft schauen mit Blick auf die Vernetzung und künftige Nutzung der Klassenzimmer und den Brandschutz dabei immer im Blick haben“, so Assfalg. Man könne heute nicht mehr einfach ein Loch durch die Wand bohren um Leitungen zu verlegen. Wie es weitergehen wird und wie der aktuelle Stand ist, soll in einem gemeinsamen Gespräch mit Bürgermeister Detlef Bührer geklärt werden.
- Soziales Jahr an Schulen: Andrea Breinlinger-Müller vom Schulamt der Stadt gab die Zahlen der Erstklässler bekannt. So gab es in Villingen 371, in Schwenningen 248 und in den Ortschaften 100 Anmeldungen. Ferner berichtete sie von der Aktion „Wir wollen Dich“. Damit versucht die Stadt, junge Leute für ein freiwilliges soziales Jahr an Schulen und Kindertagesstätten zu werben, um die Kinder-Betreuung zur unterstützten. Zum Thema Kinderernährung findet am 18. Oktober eine VHS-Veranstaltung in der Mensa der Bickebergschule statt. Mit dem Projekt „MensaMax“ sei am 2. Mai im Gymnasium am Hoptbühl und im Romäusring Gymnasium begonnen worden, berichtet Breinlinger-Müller. MensaMax ist eine Software, die Schulen rund um die Themen Essen, Kiosk, Betreuung, AG-Verwaltung, Bibliothek, Lehrmittelverwaltung unterstützt.
- Unbesetzte Lehrerstellen: Markus Kreilinger, Personalreferent des Staatlichen Schulamtes in Donaueschingen, wies in seinem Bericht auf die aktuelle Personalsituation bei den Lehrkräften hin. „Es ist sehr schwer, Lehrkräfte zu bekommen, was uns vor allem im ländlichen Raum Probleme schafft. Seit Dezember 2017 haben wir 68 Stellen ausgeschrieben, von den erst 16 besetzt werden konnten“, beschreibt Kreilinger die Situation. Viele Lehrer würden noch pokern, ob sie noch eine Stelle in Freiburg oder Heidelberg bekommen, bevor sie nach Villingen-Schwenningen kämen. „In drei bis vier Jahren sehe ich aber eine deutliche Verbesserung der Situation, weil dann die jungen Lehrerinnen wieder aus der Elternzeit in den Schuldienst zurückkommen“, gibt sich Kreilinger optimistisch. Weiterhin setze man auf sogenannte Nichterfüller, die eine pädagogische Ausbildung haben, aber keine Lehrer sind. „Hier bieten wir befristete Verträge für ein Schuljahr in den Fächern Musik, Bildende Kunst und Sport an.“
- Deutsch als Zweitsprache: Manfred Koschek, der geschäftsführende Rektor der städischen Gymnasien, ging auf die Situationen in den Schulen ein. Positiv sieht er die Schule Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Hier werden in Kleingruppen von zwei bis vier Schülern, die mit noch nicht gefestigten oder gar keinen Deutschkenntnissen in die Schule kommen, von einem ausgebildeten Lehrerteam sprachlich gefördert. Ziel sei es, die Kinder so schnell wie möglich sprachlich in die Klassen zu integrieren. Ebenfalls neu: In den Gymnasien gibt es mit Informatik, Physik und Mathematik ein neues Profil. „Ansonsten ist das Gymnasium einfach Gymnasium“, so Koschek.
- Bessere Kommunikation: Für die Zukunft gelte es, die gemeinsamen Interessen aller Schulformen zu bündeln, mit dem Ziel besser in der Kommunikation miteinander zu bleiben, forderte Schulleiter Manfred Koschek. „Wir werden uns in einem Kooperationsteam, in dem je ein Vertreter jeder Schulart vertreten ist, regelmäßig treffen und besprechen, wo unsere gemeinsamen Interessen liegen“, kündigte er an.
Quelle: Südkurier 15.05.2018