Ausschusspricht klare Empfehlung an den Gemeinderat aus, Zusammenlegung der Sonderschulen wird noch ausführlich beraten
Mit Beginn des neuen Schuljahres wird die Hirschbergschule organisatorisch mit der Friedensschule zusammengelegt, die räumliche Zusammenführung soll in spätestens drei Jahren erfolgen. In dieser Zeit muss die Stadt die Friedensschule zu einer Ganztagesschule in Wahlform mit Mensa ausbauen. Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hat die Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungs- und Kulturausschusses diesem Vorgehen zugestimmt. Bis zum Schluss hatten die Eltern der Hirschbergschule vehement mit Unterschriftensammlungen für den Erhalt ihrer Schule am jetzigen Standort gekämpft.
Über insgesamt fünf verschiedene Beschlüssanträge mussten die Stadträte abstimmen und versuchen, den Überblick zu behalten. Wenig übrig hatte die Mehrheit des Ausschusses für den Vorschlag der Vewaltung, einen Beirat zur Schulentwicklungsplanung einzusetzen. Vor allem die CDU lehnte lehnte dies rundweg ab: „Das wichtige Thema Bildung sollte hier im Verwaltungsausschuss bleiben“, so Renate Breuning. Es gebe zu viele Beiräte und Gremien. Die Freien Wähler dagegen forderten expliziert die Einrichtung eines Beirates, fanden aber keine Mehrheit mit ihrem Anliegen. „Es gibt eine Fülle von Details zu besprechen, die noch überhaupt keine Aufmerksamkeit gefunden haben“, führte Rudolf Nenno von den Freien Wählern aus.
Auf jeden Fall sollen aber je nach Thema, das zu diskutieren und entscheiden ist, Experten in den Ausschuss eingeladen werden. „Diesen Sachverstand sollten wir schon hören“; forderte Ulrike Heggen (FWV). Mit diesem Vorschlag kann auch Oberbürgermeister Kubon leben: „Das macht wirklich Sinn, wenn wir den Betroffenen hier im Ausschuss Gehör verschaffen.“
Die CDU wollte in einen Antrag ursprünglich festgezurrt haben, dass die räumliche Zusammenlegung der Hirschberg- und der Friedensschule erst in drei Jahren erfolgt. Eine Mehrheit stimmte dann dem Kompromiss zu, dass dieser Vorgang bis in spätestens drei Jahren erfolgt ist. Die Grünen wollten dies nicht solange verzögern: „Da muss jetzt gesprungen werden“, so Hans-Joachim von Mirbach. Auch die SPD will die Sache nicht verzögern. Klaus Martin warb dagegen eindringlich dafür, sich bei der räumlichen Zusammenführung Zeit zu lassen und diese wirklich erst in drei Jahren durchzuführen. So hätten die Eltern etwas mehr Planungssicherheit.
Bei einer möglichen Zusammenlegung der Janucz-Korczak-Schule mit der Bertholdschule zu einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen sehen die Stadträte noch einigen Beratungsbedarf. „Diese Entscheidung kann ohne genaue Kenntnisse nicht erfolgen“, so Hans-Joachim von Mirbach, Grüne. Der ganze Sachverhalt müsse sorgfältig geprüft werden. Möglich wäre hier ein Sonderschulzentrum im Gebäude der Bertholdschule in Villingen oder beide Sonderschulen ziehen das dann sanierte Gebäude der Hirschbergschule ein. Egal für welche Variante sich der Gemeinderat letztlich entscheidet, könne die Stadt viel Geld sparen, da mindestens zwei Standorte aufgegeben werden.
Quelle: Südkurier 13.04.2016
