Gemeinderat VS beschließt Bau eines Jugendkulturzentrums

Breite Mehrheit für einen Neubau am Klosterhof. Oberbürgermeister Rupert Kubon stimmt dagegen. Wendung der SPD verblüfft die anderen Ratsfraktionen.

OB rupert Kubon, zu den Kosten des Jugendkulturzentrums „Wir sind dabei, einen finanziellen Crash in zwei, drei Jahren zu provozieren, doch wir geben vor dem Crash noch mal richtig Gas.“ | Bild: SK-Archiv

„Halleluja, Halleluja“, frohlockte CDU-Stadtrat Antonio Piovano, ein Ausdruck der Erleichterung nach über zweistündiger Debatte im Gemeinderat. Denn nach fast zehn Jahren politischer Diskussionen hat der Gemeinderat am Mittwochabend mit breiter Mehrheit, bei sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, den Bau eines Jugendkulturzentrums für rund 2,5 Millionen Euro beschlossen. Das heißt: Im nächsten Jahr soll auf dem Gelände des ehemaligen Familienparks am Klosterhof eine neue Veranstaltungs- und Begegnungsstätte für die Jugend von VS gebaut werden.

Zahlreiche Besucher erlebten eine packende Debatte mit bemerkenswerten Höhepunkten. Die erste Besonderheit: OB Rupert Kubon ergriff ausführlich wie selten das Wort, um dem Gemeinderat dieses Projekt auszureden. Er räumte ein, dass er noch vor einem Jahr dem Planungsbeschluss für das Vorhaben zugestimmt habe. Doch seither habe sich das Vorhaben nachhaltig geändert. Aus einem Teilneubau sei ein Komplettneubau geworden, das Projekt sei viel teurer geworden, sodass darunter die Sanierung der beiden Jugendhäuser leiden werde. Außerdem kämen auf die Stadt jährliche Folgekosten von 300 000 zu. Daher empfahl er dem Gemeinderat, einem neuen, abgespeckten Raumprogramm zuzustimmen, das Architekt und Gemeinderat Andreas Flöß in letzer Minute aus dem Hut gezaubert hatte und das laut Kubon nur eine Million Euro kosten würde. Wenn der Gemeinderat dem Neubau für 2,3 Millionen zustimme, sei dies angesichts der sich abzeichnenden Verschlechterung der Haushaltslage „fahrlässig“, fuhr Kubon schweres Geschütz auf. „Wir sind dabei, einen finanziellen Crash in zwei, drei Jahren zu provozieren, doch wir geben vor dem Crash noch mal richtig Gas“, warnte der OB. Eine dritte Veranstaltungshalle in der Stadt „können wir uns nicht leisten.“ Quelle: Eberhard Stadler Südkurier 27.10.2016

Kommentar Sieg mit schalem Beigeschmack

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M. Grieshaber

von 2013 bis 2018 im Vorstand des
GEB der städt. Schulen Villingen-Schwenningen

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