Das Rohbau-Gewerk liegt 90 Prozent über der städtischen Kostenberechnung. Kritiker fordern Umplanung für einen Neubau. Andere Fraktionen wollen die finanzielle Kröte schlucken und keine weitere Bauverzögerung.

… Nicht gar so dramatisch bewertete Andreas Flöß (Freie Wähler) die Lage. Die Gewerke Rohbau und Zimmererarbeiten seien „am schwersten zu kalkulieren“. Wenn die anderen Gewerbe im Kostenrahmen blieben, läge die Überschreitung bei unter zehn Prozent. Damit käme die Stadt mit einem blauen Auge davon. Allerdings forderte er das Hochbauamt auf, bis zur Gemeinderatsitzung am Mittwoch zu überprüfen, ob die Kostenkalkulationen für die weiteren Arbeitsvergaben stichhaltig sind oder weitere Risiken vorliegen. Dies werde geschehen, versprach Baubürgermeister Detlev Bührer.
Die anderen Fraktionssprecher wehrten sich gegen einen Projektstopp. „Wir können jetzt nicht in ein neues Projekt einsteigen. Der Schule tun wir damit keinen Gefallen“, sagte Bernd Lohmiller (SPD) und rief dazu auf, „die Kröte zu schlucken“. Auch Helga Baur (Grüne) warnte: „Wir können das nicht stoppen. Eltern, Lehrer und Schüler trifft der Schlag.“ Marcel Klinge (FDP) betonte, eine Zeitverzögerung durch eine Neuplanung sei der Schule nicht zumutbar. Der Gemeinderat habe bei der Schule eine Erwartungshaltung geweckt, dass jetzt zügig gebaut werde. „Wir sollten unser Wort gegenüber der Schule halten.“ Und: „Wir wissen nicht, ob wir in einem Jahr mit einem Neubau nicht genauso dastehen wie jetzt.“ Am Ende lehnte der Ausschuss die Auftragsvergaben ab. Die Fortsetzung der Debatte folgt nächste Woche im Gemeinderat. Quelle: Eberhard Stadler Südkurier 20.06.2017
