Zu große Erwartungen der Eltern
Das Verhältnis der Lehrer zu den Eltern stimmt Gerhard Brand, den Vorsitzenden des VBE in Baden-Württemberg, „mehr als nachdenklich“. Er warnt die Politik davor, bei den Eltern zu große Erwartungen zu wecken. „Die Schule kann nicht alles regeln“, betonte Brand. Dessen müssten sich Eltern bewusst sein. Ansonsten stelle sich bei ihnen wie bei den Schülern Enttäuschung ein. Diese schlage sich „in erhöhter Gewaltbereitschaft gegen Lehrer nieder“, warnte Brand und erinnerte an die Veröffentlichung des ersten Teils der Studie Ende 2016. Damals hatten 53 Prozent der befragten Lehrer aus dem Land von psychischer Gewalt von Eltern in Form von Bedrohungen, Beleidigungen oder Beschimpfungen berichtet. 13 Prozent waren körperliche Übergriffe von Schülern oder Eltern bekannt.
Inklusion und Integration ganz oben auf der Sorgenliste
Das größte Kopfzerbrechen bereitet den Lehrern im Südwesten aber die Umsetzung von Inklusion und Integration. Diese Aufgaben stehen mit 29 Prozent ganz oben auf ihrer Sorgenliste. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) klagt über den Lehrermangel und mit dem Schulgebäude sind 18 Prozent nicht zufrieden. Brand bedauert jetzt, „Anforderungen und Ausstattung stehen in keinem guten Verhältnis“. Die Ergebnisse sieht er als Hausaufgabe an Susanne Eisenmann, die jetzt auch Vorsitzende der Kultusministerkonferenz ist. Sie übernehme die Präsidentschaft „in einer bewegten Zeit“, sagte der VBE-Landesvorsitzende. Er hoffe, Eisenmann werde die aufgezeigten Probleme „beherzt angehen“.
Quelle: Von Renate Allgöwer 30.01.2017 Schwarzwaelder-Bote
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